RAILHOO-Report

Die kleine Mitteleuroparunde 2001

(... wieder alles Richtig gemacht.)

Inhaltsverzeichniss

Vorbemerkung
Die Idee zu dieser Fahrt kam eher zufällig und ist eigentlich eine Aneinanderreihung von "Wollte ich immer noch mal machen". Im Nachhinein sind selbst wir (Weltenbummler) angenehm überrascht was man in Sache Eisenbahn quasi vor der eigenen Haustür noch erleben kann und wie harmonisch man die Reiseziele kombinieren kann. Da mit Ausnahme der Tschechischen Fotosonderzüge alles planmäßig fährt, können wir die beschriebene Reise zur Nachahmung nur empfehlen.

Mittwoch 3.10.2001
Pünktlich wie selten begann die Reise um 4:00 in Dortmund. Ohne weitere Vorkommnisse ging die Fahrt Richtung Osten. Gegen 9:00 legten wir in Friedersdorf (zwischen Berlin und Frankfurt/Oder) eine Pause zum Tanken ein. Am verschlafenen Dorfbahnhof konnten wir noch eine Zugkreuzung miterleben, bevor wir uns in Frankfurt/Oder in die Warteschlange einreihen durften. Die gut vier Stunden Wartezeit an der Grenze erinnerten an die unangenehmen Seiten der alte Zeiten.
Nach der Grenze ging es problemlos weiter nach Zbaszynek (Neubenschen). Die hier im Bahnhof als Denkmal aufgestellte Tp3 36 (pr. G8) befindet sich wie vor 10 Jahren in einem äußerlich bemerkenswert gutem Zustand.
Der Personenzug von Zbaszynek über Wolsztyn nach Leszno wurde an diesem Tag von OL49 59 bespannt. Bei der Verfolgung des Zuges nach Wolsztyn schließt sich das über Zbaszynek hängende Wolkenloch wieder so das wir die Zugverfolgung in Wolsztyn abbrechen und uns im Sozialgebäude des Depos einquartieren.

Donnerstag 4.10.2001
Das Wetter war schlecht. Wir schliefen aus und fuhren mit dem Dampfzug (Ol49 59) um 11:10 nach Posnan(13:00). Kurz nach 14 Uhr ging es mit einem überfülltem Nahverkehrstriebwagen nach Zbaszynek.

Mit dem bekannten PZ, der heute von Pm36-2 bespannt war ging es um 16:00 weiter nach Wolsztyn. Da das Wetter unerwarteter weise richtig gut wurde, nutzten wir den 6 Minütigen Aufenthalt in Wolsztyn um in unser Auto umzusteigen und verfolgten den Zug weiter Richtung Lesno bis Wloszakowice. Nun ging es im Schweinsgalopp rüber nach Grodzisk, wo wir den aus Posen kommenden Dampfzug vor der nun untergehenden Sonne aufnehmen konnten.


Freitag 5.10.2001
Wir fuhren dem Personenzug aus Posnan bis Streszew entgegen und verfolgten Ihn zurück nach Wolsztyn. Anschließend (11:10) das gleiche Spiel in Gegenrichtung. Der anschließende Abstecher zur Schmalspurbahn nach Zaniemysel bestätigte die jüngsten Gerüchte und Mutmaßungen. Auf der Strecke war seit Wochen kein Zug mehr gefahren. Wir fuhren weiter nach Smigiel. Die hiesige Schmalspurbahn hatte zwar schon betriebsruhe allerdings war der Güterverkehr offensichtlich noch bis zum Endpunkt Wielichowo in Betrieb. Der Personenverkehr war allerdings schon eingestellt.
Wir fuhren weiter nach Zbaszyn um den Zug von Zbaszynek nach Lesno zu Verfolgen. Da das Wetter zunehmend schlechter wurde, die Wagen mit Graffiti beschmiert waren und mir die grüne OL49-69 (alias Ol49 99) sowieso nicht zusagte stiegen wir in Wolsztyn kurzerhand in den Zug um und fuhren nach Lesno mit. Leider nur mit Diesel ging es wieder zurück nach Wolsztyn, wo wir noch das Internetkaffee schräg gegenüber dem Bahnhof heim suchten.

Samstag 6.10.2001
In Grodzisk passen wir den Pz aus Poznan ab und verfolgten Ihn nach Wolszyn. Anschließend beobachteten wir ausgiebig das restaurieren der Maschine im Depot mit der Kamera.


Die mittagliche Pause nutzten wir zu einem Bummel durch die Innenstadt von Wolsztyn, die sich sichtlich gemausert hat und nun einen angenehmen Kleinstadtflair ausstrahlt. Am Nachmittag verfolgen wir dann noch den Personenzug nach Posnan. Wieder zurück in Wolsztyn studieren wir ausgiebig das Nachtleben der Kleinstadt und ihrer Einwohner.

Sonntag 7.10.2001
Wir kommen nur schleppend aus dem Bett, und als wir endlich Abfahrbereit wahren, war es so spät, das wir es für sinnvoll erachteten den aus Posnan kommenden Pz noch bie Rakoniwize abzulichten. Anschließend fuhren wir nach Muskau, nicht ohne in Erinnerungen schwälgend dem im Dornrößchenschlaf liegendem Bahnof Konotop einen Besuch abzustatten. Auf der Weiterfahrt verschlechterte sich das Wetter schlagartig und am Grenzübergang Muskau/Leknica mußten wir erneut 2 Stunden warten. Nach unserem Besuch bei der Waldeisenbahn Muskau fuhren wir weite bis kurz vor Neustadt zum Übernachten.

Montag 8.10.2001
Unsere Absicht, der die Stecke Neustadt - Bad Schandau kennen zu lernen zerplatzten bereits um kurz nach 8 als wir feststellen mußten, das auf die Strecke wegen Gleisbauarbeiten für die nächsten Wochen gesperrt war. Wir fuhren weiter nach Freital-Heinzwerg und mußten dort ebenfalls erfahren, das die Strecke für die nächsten zwei Tage wegen Gleisbauarbeiten gesperrt war.
Inzwischen leicht gefrustet fuhren wir Richtung Mügeln. In Tharandt trafen wir, wie könnte es anders sein, bei Gleisbauarbeiten auf die Jung-Dieselok KEG 020.

In Mügeln war dann unsere Pechsträhne vorbei. Neben dem Personenzug fuhr heute auch der Güterzug mit 2091. Der Güterzug verkehrt derzeit nur sehr selten, und wenn dann nur Montags, Mittwochs oder Freitags. Bei bestem Licht konnten wir wird die alten Klassiker aus IVK-Zeiten nun mit den betagten österreichischen Diesel (-Triebwagen!) ablichten. Den abendlichen Personenzug nutzten wir für Drinking&Driving (Mitfahren und Biertrinken). Da die planmäßige Lok in Naundorf liegen geblieben war, wurde unser Ansinnen mit 2091-Doppelbespannung honoriert. Wo im Heimatland der Lokomotiven Österreich ist das noch machbar?

Dienstag 9.10.2001
Bei bestem Morgenlicht lichteten wir das Personenzugpaar Oschatz-Mügeln-Oschatz ab, welches an diesem Tag, wohl bedingt durch den Ausfall des letzten Tages, aus der roten 2091 und dem einzigen österreichischem Wagen der Bahn bestand.

Danach fuhren wir gen Süden um uns zuerst das Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg und anschließen das beeindruckende Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf anzuschauen. Die Weiterfahrt nach Moritzburg verlief so reibungslos, daß wir den aus Radeburg kommenden Zug noch vor dem rot erleuchtetem Abendhimmel aufnehmen konnten.


Mittwoch 10.10.2001
Der Tag begann bedeckt. Erst nach Sonnenaufgang verzogen sich die Wolken. Unsere Verfolgung des Personenzuges von Moritzburg nach Radeburg verlief leider etwas unglücklich. Anschließend wechselten wir die Schmalspurbahn. Der Rabenauer Grund an der Strecke Hainsberg - Kipsdorf war Hauptziel dieses Tage. Am späten Nachmittag kehrten wir zurück nach Radebeul und konnten noch zwei nette Motive ablichten.


Donnerstag 11.10.2001
Der Tag begann verheißungsvoll. Als wir jedoch bei Friedewald an der Strecke standen war die Sonne verschwunden. Wir fuhren wieder nach Hainsberg, und als das Wetter nicht besser wurde entschlossen wir uns nach Dippoldiswalde mit dem Zug mitzufahren. Nach unserer Rückkehr hatten wir nur ein kleines Wolkenloch Zeit im Bw-Hainsberg zu fotografieren. Die zweite, nun völlig bedeckte Tageshälfte nutzten wir um unsere Fahrt nach Zittau Eisenbahnkundlich anzureichern. Über Altensteig, Glashütte, Bad Schandau Sebnitz fuhren wir bis nach Oppach, wo wir in einem Gasthof übernachteten, der auch als DDR-Museum durchgehen würde (wir fanden das echt Klasse).


Freitag 12.10.2001
Unsere Fahrt von Oppach nach Zittau ließ nichts gutes erahnen. Die dicke Bewölkung schien sich dauerhaft zu halten zu wollen. In Oberoderwitz lichteten wir die als Denkmalslok aufgestellte polnische Dampflok vom Typ Lars ab. Die Maschine steht auf dem Sockel auf dem vormals die nun bei der Muskauer Waldbahn im Einsatz befindliche 99 3312 gestanden hat.

In Zittau war das Wetter unverändert schlecht so das wir es vorzogen mit dem Zug mitzufahren. Im mit geführten Speisewagen gab es Tee und Kaffee was unsere Stimmung aufheiterte. In Oybin heiterte dann auch das Wetter auf, so das wir den restlichen Tag keine einzige Wolke mehr zu sehen bekamen. Den weiteren Tagesverlauf verbrachten wir nun damit eine (Bringer-) Aufnahme nach der anderen zu machen.

Nachdem der letzte Zug Oybin erreicht hatte, setzten wir uns nach Cechska Lipa in die Tschechei ab. Nach dem Einchecken im Hotel standen Nachtaufnahmen der beiden für die nächsten Tage gecharterten Museumsdampflokomotiven 477.043 und 524.1110 auf dem Programm.


Samstag 13.10.2001
Ein Fotosonderzug mit 477.043 von Ceska Lipa nach Liberec und zurück stand heute auf dem Programm. Der dichte Morgennebel löste sich erst sehr spät auf, und so war das markante heulen der Mehrklangpeife und der eindrucksvolle Auspuffschlag des leistungsstarken Dreizylinders zunächst das einzige Erbauliche. Nach dem die Sonne die Oberhand errungen hatte konnten wir uns dann auch an der optischen Schönheit der Maschine und der Landschaft erfeuen.

Bemerkenswert ist das emsige Treiben der unterschiedlichen Triebfahrzeuge im fotogenen Bahnhof Liberec, der wohl auch ohne Dampflok eine Reise Wert ist.


Sonntag 14.10.2001
Der Nebel verschwand an diesem Morgen deutlich früher als am Vortag. Der von 524.1110 bespannte Fotogüterzug von Dolni Poustevna nach Rumburk lag somit bestens im Licht.

Am Nachmittag verfolgten wir dann die 477.043 von Cechska Lipa nach Rumburk. Der Zug bestand aus Rot-Biegen Triebwagen-Beiwagen die mit der blauen Lok ein recht farbenfrohes aber authentisches Bild in der herbstlichen Landschaft boten. Nach einem abschließenden Abendessen traten wir zufrieden die Heimreise an. Um 2:00 in der Nacht endete die durchweg gelungene Reise mit der Ankunft in Dortmund.


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