RAILHOO-Report

Türkei - einige absolut nicht objektive Hinweise und Ratschläge für Anfänger

Merhaba! Erfahrene Globetrotter werden beim Thema Türkei unweigerlich mit den Achseln zucken und fragen :"Na und? Absolut nichts kompliziertes!". Stimmt. Doch nicht jeder ist abgebrüht genug, völlig auf blauen Dunst hin sich ins Ungewisse zu begeben. Obwohl dies eigentlich die beste Herangehensweise ist: Außer ein paar Zahlen auf Türkisch und der einleitenden Vokabel ("Hallo!") braucht man eigentlich keine Vorbereitungen zu treffen und wird trotzdem - auch als absolut Unerfahrener - eine grandiose Reise erleben. Trotzdem, hier einige typische Erlebnisse, die als repräsentativ gelten können.
Anreise
Starten wir unseren Trip einfach einmal in Istanbul. Flughafentechnisch keine besonderen Kommentare, interessant wird allerdings die Weiterfahrt zur Stadtmitte. Ignoriert man die lästigen Taxifahrer, wird man recht bald auf den Shuttlebus in Richtung Innenstadt treffen, dessen Benutzung wärmstens empfohlen werden kann. Der Straßenverkehr ist natürlich ein wenig merkwürdig, eigentlich schon chaotisch, aber dies kann bei weitem noch nicht mit dem Chaos auf einem ganz normalen Busbahnhof mithalten. Dazu später mehr. Die Flughafenbusse fahren ungefähr stündlich, Haltestellen sind im ganzen Stadtgebiet verstreut. Man sollte sich beim Aussteigen nur merken, wie und wo so eine Haltestelle zu finden ist.
Aus dem Bus ausgestiegen
Bleiche Europäer werden oft sofort von Schleppern umringt, die den Reisenden entweder in ihr Hotel oder in einen Teppich- oder Lederladen schaffen wollen: "Hey, wo kommt ihr denn her? Erstes mal Türkei? Nein, ich will euch nichts andrehen! Ach was, nee, ich will echt keinen Teppich verkaufen, nee, einfach nur Tee trinken! Komm mit, ist nicht weit, gleich da der Teppichladen, neinneinnein, echt, einfach nur Tee trinken. Aber kuckt euch doch mal DEN Teppich hier an! Ganz billig! Nee, kein Problem, wenn ihr jetzt nicht genug Geld habt, bezahlt von Deutschland aus! Ach was, geht auch in Raten! Wie, zu groß? Kein Problem, haben wir auch in ganz klein!!! Was? Nur mit Dampflok drauf? Hey, machen wir! Wartet doch!! ...." Ruhig bleiben, einfach nur den Tee austrinken und den Rest ignorieren, einfach rausgehen!
Diese Hürde überwunden stellt sich die Frage nach einem Hotel. Die verlockenden Schlepperangebote ("Beeach???") erweisen sich oft als Kakerlakenbude, daher unbedingt erst einmal die Zimmer ansehen, bevor man zusagt. Und den Mut haben, gleich wieder zu verschwinden. In Istanbul sollte man in der Aksaray-Gegend (eine Straßenbahnhaltestelle hinter der Universität) suchen. Hier finden sich bezahlbare und recht gute Hotels. In kleinen Pensionen ("Pansyon") läßt es sich in der Regel gut übernachten, allerdings kommt es manchmal vor, daß man sich plötzlich nicht mehr an die verabredeten Preise erinnern kann. Hier hilft nur noch Härte und ggf. die Drohung mit der Polizei. Ist aber absolut die Ausnahme!!!! Und schließlich noch ein wichtiger Hinweis: In deutschsprachigen Reiseführern werden längst nicht alle Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt. Aus Platzgründen werden meist nur die größeren Städte erwähnt, was allerdings keinesfalls heißt, daß es in den kleineren Städten keine Hotels gibt. Keine Bange - auch z.B. in Eregli oder Alasehir kann man übernachten. Wenn auch nicht unbedingt immer gut. WARNUNG! Im Osten des Landes sieht es schon dürftiger aus. Hier sollte man nur in etwas größeren Städten Hotels erwarten.
Eisenbahntechnisches
In Istanbul sollte der Weg auf jeden Fall in das Rahmi M. Koc -Museum führen, daß sich bei Karaköy, hinter der Galatabrücke links in ca.5km, befindet. Hier steht neben allerlei technischem "Gerümpel" eine Feldbahnlok und ein Straßenbahnwagen herum, ferner sollen noch ein paar Normalspurdampfloks hierher geholt werden. Die total vergammelte 55.022 wurde erst im Mai 2001 ins Museum geholt. In den Werkstätten viel weiter im Norden der Stadt am Bosporus wartet u.a. eine betriebsfähige O&K-Feldbahnlok auf den Streckenbau am Goldenen Horn. Die Eisenbahnsammlung ist noch recht klein, allerdings handelt es sich um des erste private Museum seiner Art und sollte daher unbedingt aufgesucht werden.

Straßenbahnfreunde werden sich natürlich um das in den 90ern installierte Stadtbahnsystem kümmern (europäische Seite!), ferner gibt es eine unterirdische Standseilbahn ("Tünel") zum Galataturm. Direkt am oberen Ende verkehrt eine Museumstram durch die noble Fußgängerzone nach Taksim. Mittelformatfotografen können im Notfall in dieser Gegend nach Diafilmen Ausschau halten, aber müssen mit einem gehobenen Preisniveau rechnen.

Auf der europäischen Sirkeci-Seite verkehren französische E-Triebwagen im S-Bahnverkehr, ein Bw mit möglicherweise V100-Resten befindet sich in Halkali. Gute Fotomotive im Bereich der Stadtmauer.

Die asiatische S-Bahn ab Haydarpasa ist fahrzeugtechnisch erheblich unansehnlicher (eckige Kisten), interessant wird die Ortsdurchfahrt erst einige Kilometer hinter Haydarpasa. Nicht schön, aber eindrucksvoll. Fähren nach Haydarpasa fahren direkt ab Galatabrücke (Anleger Karaköy), also vom Bf. Sirkeci aus JENSEITS der Brücke.
Weiter geht's per Bahn...
Nach ein paar Tagen wird Istanbul dann doch zu stressig. Zur Weiterfahrt ins asiatische Hinterland sollte man den Zug benutzen, dies ist schlichtweg wesentlich bequemer und billiger als der Bus. Im Bf. Haydarpasa zieht man zunächst eine Wartenummer und bleibt erst einmal sitzen, bis die Nummer auch wirklich aufleuchtet. Keine Angst, selbst bei mehreren hundert Wartenden vor einem geht es einigermaßen flott. Zeit hat man jetzt ohnehin, vordrängeln bringt nur böses Blut. Es gibt im Bahnhof auch gute Restaurants, in denen man die Wartezeit angenehm überbrücken kann. Züge in Richtung Ankara (oder wenigstens Eskisehir) verkehren den ganzen Tag über. Großraumwagen ("Pullman") sind grundsätzlich reservierungspflichtig, ebenso Schlaf- und Liege (=1.kl.)wagen. Schlafwagen bis Ankara kosten übrigens zur Zeit deutlich weniger als ein normales 2.kl -Ticket über die gleiche Distanz in Deutschland, Liegewagentickets sind dagegen geradezu lächerlich billig. Ein Anhaltspunkt: Die einfache Fahrt Istanbul - Kars kostete im März 2001 gerade einmal 36 DM im Schlafwagen (!!!), wobei natürlich der Kursverfall der Türkischen Lira eine Rolle spielte.

OHNE Reservierung kann die Fahrt ziemlich hart, wenn auch lustig werden, denn rettungslose Überfüllungen der nicht-reservierten Wagen sind noch immer die Regel. Wer noch kein türkisch beherrscht, wird spätestens dabei von den übrigen 14-16 Personen im Abteil die wichtigsten Grundbegriffe gelehrt bekommen.
...Oder doch mit dem Bus?
Busse sind eigentlich DAS Verkehrsmittel schlechthin. In jeder Stadt gibt es mindestens einen gewaltigen Busbahnhof, von welchem meist stündlich Busse in alle Richtungen aufbrechen. Natürlich alle gleichzeitig. Es ist aufregend mitzuerleben, wie mindestens zehn Busse zur selben Zeit mit Vollgas rückwärts lospreschen und nur Zentimeter voneinander Entfernt zum stehen kommen, um sich eine günstige Poleposition für die anschließende Abfahrt zu erkämpfen...Wer sich in Istanbul unbedingt per Bus auf den Weg nach Osten machen will, kann entweder den abgelegenen Europäischen Busbahnhof Sirkeci aufsuchen und dann erst einmal eine Stadtrundfahrt machen, oder lieber gleich gegenüber vom TCDD- Sirkecibahnhof die Autofähre nach Feribot nehmen - wo sich ein weiteres Terminal befindet, das von den Bussen aus dem europäischen Teil auch angefahren wird.

Ein türkischer Busbahnhof ist für Neulinge das Musterbeispiel eines vollständig unüberschaubaren Chaos. In bis zu drei nur bedingt optimal gekennzeichneten Etagen stehen Dutzende von Bussen neben- und übereinander, wobei natürlich auch einige gerade erst ihren Zielpunkt erreicht haben und nicht zum Einsteigen bereitstehen. Das Innere des Empfangsgebäudes ist über und über vollgestopft mit Schaltern, Reisenden, Verkaufsbuden und vor allem Leuchtreklamen, und zwischen allem brüllen Angestellte der Gesellschaften leiernd die Ziele ihrer Busse vor sich hin: "Antalyaanatalyaantalyaantalyaantalya...!" Es gilt zu beachten:
Busfahrten sind um ein vielfaches schneller, dafür aber auch teurer als die meisten Bahnfahrten. Und gefährlicher ohnehin: Übelste Busunfälle sind wirklich nicht als Ausnahme anzusehen. Bei kleineren Familienbetrieben kommt es mitunter vor, daß der minderjährige Sohn plötzlich das Steuer übernimmt und die Fahrstunde erst dann endet, wenn angesichts einer nahen Polizeikontrolle der Vater während der Fahrt im fliegenden Wechsel seinen Platz wieder einnimmt. Oder man stoppt knapp außer Sichtweite des Busbahnhofs, um den soeben abgelösten, aber dafür völlig übermüdeten Fahrer am Straßenrand aufzulesen und wieder ans Steuer zu lassen. Bei den großen Gesellschaften kann man da schon etwas beruhigter reisen.

Branchenriesen verfügen über ein Netz von luxuriösen, palastartigen Raststätten in allen großen Städten, kleinere Betriebe halten dagegen alle paar Stunden an kleinen, einfachen Imbißbuden. Da die kostenlose Versorgung mit Wasser ("Su") auf fast allen Fahrten gewährleistet ist, erübrigt sich die Mitnahme von Reiseproviant. Und in jedem Bus, der etwas auf sich hält, schüttet man jedem Fahrgast nach jeder Rast ein intensiv riechendes Eau de Cologne in die Hand. Zur preislichen Orientierung: Für die ca. 50 km von Eğridir nach Burdur bezahlte man 1999 ca. 10 DM. Wichtig für Taxifahrten: Türkische Busbahnhöfe heißen "Otogar" oder "(Büs-)Terminal".

Wo wir gerade beim Thema sind: Taxifahrer sind zwar in weiten Teilen der Welt eine grauenhafte Plage, allerdings sind sie in der Türkei eine Spur erträglicher. Es kommt vor, daß Taxifahrer selbst irgendwohin wollen. Um Leerfahrten zu vermeiden, spricht man gerne fremde Reisende an, die auf irgendwelche Busse warten. Der dabei offerierte Preis ist natürlich albern - und muß unbedingt erst einmal zurückgewiesen werden. Sicher, verhandeln sollte man sowieso im ganzen Land und bei jeder sich bietenden Gelegenheit, aber bei langen Taxifahrten ganz besonders. Sollte keine Einigung erfolgen, sollte man stets bedenken, daß es für den Reisenden auf ein, zwei Stunden nicht ankommt, bei den Fahrern hingegen schon. Daher gilt: Abwarten und Tee trinken (wörtlich!) - und die Preise werden mit der Zeit deutlich sinken.
Geld
Aus absolut sicherer Quelle ist bekannt, daß es Zeitgenossen gibt, die sich ohne Bargeld und nur mit einer Automatenkarte ihrer Bank (nichtmals mit EC-Karte!) ausgerüstet in die Ferne begeben. Kann man machen. Aber man muß sich nicht wundern, wenn man beim unausweichlich zwingend folgenden Notfallanruf bei seiner Bank nur den lapidaren Rat bekommt, sich irgendwoher Fahrgeld zusammenzubetteln, um sich bei seinem Konsulat einen kleinen Notfallkredit abholen zu können.

EC-Schecks werden dagegen akzeptiert, aber nur von der IS-Bank angenommen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn dabei mindestens vier Bankangestellte über Stunden damit vollständig ausgelastet sind, das Geld zu zählen, weiter zu reichen, nochmals zu zählen, die Unterschriften zu vergleichen, sich sicherheitshalber eine weitere Unterschrift geben zu lassen (die abermals nicht 100% so aussieht wie die auf dem Paß, die wiederum leicht von der auf dem Scheck abweicht), zur Abwechslung nochmals das Geld durchzuzählen etc., etc.. Mit Reiseschecks ist der Aufwand ähnlich groß. Zur Beruhigung sei gesagt, daß die Filialen in den Touristencentren doch ein wenig schneller arbeiten. Und die quälendste Frage wollen wir natürlich ebenfalls beantworten: Ja, mit einer EC-Karte kann man auch in der Osttürkei den Geldautomaten benutzen! Man sollte lediglich darauf achten, daß am Automat das "Maestro" oder "Cirrus"-Symbol vermerkt ist.
Nochmal ganz kurz für eilige:
EC-Scheck: ja, nur bei Is-Bank, aufwendig
Reisescheck: ja, aufwendig
Bankinterne Automatenkarte: bloß nicht!
EC-Karte: ja!!!
Kreditkarten: keine Probleme mit Master- oder Visacard. Vorher fragen!
Fotografieren
Nicht ganz eindeutig. Normalerweise eigentlich kein Problem, es sei denn, man will ein Betriebswerk besuchen. Das funktioniert selbst als Teilnehmer einer organisierten Sonderfahrt nicht immer. Unvergeßlich der Mann in Kayseri, der zwar zähneknirschend einige Fotos an der Drehscheibe erlaubte, für den aber jegliches Betrachten der Großbekohlungsanlage ein Verbrechen darstellte. Oder der Fotoverhinderer von Afyon, der trotz anwesendem TCDD-Tourismuschef bald einen Herzabfall bekam, als ca. 20 Fotografen ein paar Schrottloks unter die Lupe nehmen wollten. Gerne verweist man auf die Möglichkeit, eine offizielle Fotogenehmigung zu beantragen. Keinesfalls sollte man aber davon ausgehen, daß man so etwas auch wirklich bekommt. Die Tourismusbüros in den Städten sind meist machtlos, und ein Versuch, direkt bei der TCDD-Hauptverwaltung zum Ziele zu kommen, läßt sich am besten mit "mein kafkaeskestes Ferienerlebnis" subsumieren. Zeitverschwendung pur!!!! Interessanter Weise stellt man sich gerade dann blöd an, wenn es um aktuelle Fahrzeuge geht. Bei Dampfloks ist man manchmal ein klein wenig großzügiger. Es scheint, manche TCDD-Mitarbeiter schämen sich ihrer aktuellen Eisenbahn. Oder liege ich damit ganz falsch? Wer irgendwo keinen Eintritt bekommt, sollte es entweder bleiben lassen, es heimlich versuchen oder versuchen, einen Bediensteten kennenzulernen, der einen mitnimmt. Je nach eigenem Dafürhalten und Dreistigkeit. Der Verfasser weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, daß er unter gar keinen Umständen irgendeine Verantwortung übernimmt!!!! Mit viel Glück hilft die türkische Botschaft weiter - aber nicht immer. Manch detailliertes Antragsschreiben fand nie den Weg zurück, doch den Versuch ist es Wert. Der Interessent sollte genau auflisten, welche Depots er an welchem Tag zu besuchen gedenkt.

Das Antwortschreiben der Botschaft fällt zwar, wenn es denn kommt, ausgesprochen dürftig aus, doch trägt es einen offiziellen Stempel, der mächtig Eindruck schindet. So wurde der Zerberus am Eingang vom BW Çatalagzi auch ohne direkte Voranmeldung plötzlich deutlich ehrfurchtsvoller und geleitete uns zu seinem direkten Vorgesetzten. Dieser erschrak, setzte seine Dienstmütze auf und stellte uns seinem Chef vor. Der Chef, leicht nervös, rückte seine Krawatte gerade und geleitete uns zu seinem Gruppenleiter. Dieser zog erst einmal seine Uniform stramm und glatt, bevor er mit leichter Panik beim "Depo Müdürlügü" persönlich an die Tür klopfte und strammstehend unseren Fotowunsch weiterleitete. Unnötig zu sagen, daß wir vom Oberchef prompt zum Tee eingeladen wurden - und anschließend grünes Licht bekamen.
Nicht machen
Einige Vokabeln, die man wissen sollte
merhabahallo
yokist nicht, hamwa nich, gibt’s nicht, verboten, fährt nicht, etc.
evetja
lütfenbitte
cayTee
yasakverboten
trenZug
Özel-TrenSonderzug
Yük-TrenGüterzug
Buharli-LokomotifDampflok
Yemekli WagonSpeisewagen
Yatakli Wagon Schlafwagen
KusetLiegewagen
SaatStunde, Zeitpunkt, Zeit
Istasyon / GarBahnhof (zur Sicherheit auch noch "Tren-..." vorsetzen, sonst landet man u.U. am Busbahnhof!)
Otogar / (Büs-) TerminalBusbahnhof
Dampfloks
Seit 1990 ist der Plandampf bei der TCDD zu ende. Heute stehen nur noch sehr wenige Maschinen für Sonderzüge zur Verfügung: 56.009, 56.359 (Skyliner), 56.516, 517, 548 (ex. DR 52). Möglicherweise kann man noch mal was aus 44.071 (G8) und 55.043 (G10) machen, doch ist damit eher nicht zu rechnen. Betriebsfähige Loks finden sich, wenn überhaupt, nur noch in Izmir, Usak, Konya und Çankiri.

Unter den überall bis 1993 herumstehenden Schrottloks wurde kräftig aufgeräumt, nur wenige stehen heute noch in einigen BWs. Größere Mengen fanden sich 1999 in Ankara und Afyon. In Alasehir steht der ganze Bahnhof voll mit ca. 30 Loks verschiedenster Baureihen, die wahrscheinlich z.T. zur Erhaltung vorgesehen sind, ferner gammeln in Usak mehrere "Museumsloks" vor sich hin. Eigentlich sollten die Loks aus Usak betriebsfähig sein...

Denkmalloks finden sich in nahezu jedem größeren Bahnhof, eine Auflistung findet sich an anderer Stelle. Übrigens existieren beide je in der Türkei gebauten Normalspurdampfloks auf Denkmalssockeln: T56.201 ("Kara Kurt") im AW / Lokfabrik Eskisehir, T56.202 ("Bozkurt") im ehem. AW Sivas. Obwohl die Lok in Sivas gleich am Eingang steht, erwies sich das Fotografieren (bzw. das Erlangen einer Fotoerlaubnis) als haarsträubendes Erlebnis. Immerhin: Es funktionierte direkt vor Ort. In Eskisehir erhielten wir dagegen erst nach persönlicher Vorsprache bei der Hauptverwaltung der TCDD in Ankara grünes Licht. Ohne O.K. aus Ankara braucht man es gar nicht erst versuchen, die Lok steht mitten im Werk und ist von außen nicht zu sehen.
Eisenbahnmuseen
In Ankara stehen 10 Loks in einer friedhofsartigen Parkanlage am Hinterausgang vom Hauptbahnhof. Loktypen: 34.0 (wie DR 24), 44.0 (G8), 45.0 (wie G8.2), 45.17 (Klapperschlange, USA S160), 46.2 (USA Middle-East), 55.0 (G10), 56.0, 56.5 (DR 52), 56.3 (Skyliner) 57.0.

Recht unscheinbar auf dem Hausbahnsteig des Hauptbahnhofs von Ankara befindet sich darüber hinaus ein kleines Museum mit alten Fotos, Plänen und sehr schönen Modellen. Der Interessent sollte in der Nähe des Atatürk-Salonwagens den kleinen Altbau aufsuchen.

In Çamlik (ca. 10km südl. von Selçuk, nahe den Ruinen von Ephesos) stehen wesentlich mehr Maschinen im alten Bahnhof, wobei natürlich einige wie in Ankara auf einem Sockel plaziert sind. Die meisten stehen hingegen noch auf "richtigen" Gleisen, z.B. Rund um eine Drehscheibe. Da hier fast alles an Baureihen zu finden ist, sei nur auf einige Einzelstücke hingewiesen: 37.05 (wie DR 78), 56.01 (wie DR 85), 56.7xx (ex DR 44), 46.01x ("lange P8", in 2 versch. Bauformen).

Das private Technikmuseum Koc in Istanbul wurde bereits erwähnt, die meisten Exponate werden noch erwartet.


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